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Was ist ein Wald?

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Botanisch gesehen ist ein Wald eine Vegetation, die durch Bäume gekennzeichnet ist, die groß genug sind, um ein Waldklima zu schaffen. Es unterscheidet einen Wald von einer Allee, einem Park oder einer Baumschule mit Bäumen.

Als Wald gilt rechtlich gesehen jede mit Waldpflanzen bewachsene Fläche (§ 2 Bundeswaldgesetz). Förster nennen diesen Bereich traditionell den „Holzboden“. Dazu gehören auch Waldflächen, die vorübergehend Baumfrei sind (Lücken und Leerstellen).

Wald – ein wertvoller Teil unserer Natur

Zu den Wäldern gehören auch dauerhaft baumlose Flächen wie Waldwege, Waldlichtungen, Randstreifen, kahle Waldflächen, Lichtungen, Waldweiden, Wildweiden, Holzlagerflächen, Rundholzlager, Forstabteilungen und -streifen sowie andere forstbezogene und dienstleistungsbezogene Flächen. Diese Bereiche werden als „Nicht-Holzböden“ bezeichnet. Die nationale Waldinventur basiert auf gesetzlichen Walddefinitionen. Zur eindeutigen und einheitlichen Abgrenzung werden nur Flächen mit einer Fläche von mindestens 0,1 Hektar und einer Breite von mindestens 10 Metern als Wald eingetragen. Also min. 10 m x 100 m = 1000m² = 0,1 ha

Sozialgefüge und biologische Komponenten

Ein Wald ist ein vernetztes Sozial- und Wirkungsgefüge, dessen biologische, physikalische und chemische Komponenten interagieren und oft voneinander abhängig sind und sich fast von der Baumkrone bis zu den äußersten Wurzelspitzen erstrecken. Der Wettbewerbsvorteil von Bäumen liegt in ihrer Natur. Außerdem entsteht im Wald ein Klima, das sich stark vom Klima im offenen Gelände unterscheidet. Es kann nur mit Bäumen von minimaler Höhe, Fläche und Dichte erstellt werden.

Ökosystem Wald

Wälder sind eines der wichtigsten und größten Ökosysteme der Erde. Es gibt viele verschiedene Arten von Wäldern, die in Schichten aufgebaut sind. Wenn Sie an Stockwerke denken, kommen Ihnen vielleicht zuerst Wolkenkratzer oder Bürogebäude in den Sinn, aber wussten Sie, dass auch Wälder in Stockwerke unterteilt sind? Natürlich sehen die Böden im Wald ganz anders aus, mit einer anderen Struktur und einer anderen Funktion.

Wälder sind für uns ein ganz natürliches Ökosystem – immerhin sind rund 30 % der Fläche Deutschlands von Wäldern bedeckt. Überwiegend findet man Laub-, Nadel- und Mischwälder. Diese Zahl war vor der Industrialisierung sogar noch höher; Schätzungen lagen zwischen 55 % und 60 %. Wälder sind sehr vielfältig und bieten Lebensraum für viele verschiedene Arten. Sie sind zudem sehr stabil und selbstregulierend, stellen also ein sehr langlebiges Ökosystem dar. Wälder spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Sauerstoffproduktion und dem globalen Wasserkreislauf.

Im Grunde braucht ein Wald zum Wachsen nur drei Dinge: ausreichend Wasser, Wärme und Nährstoffe. Regen ist für ein gesundes Baumwachstum notwendig. Wenn es zu kalt ist (durchschnittlich über 5 °C während der Vegetationsperiode), können Pflanzen keine Photosynthese betreiben. Auch Bäume können nicht richtig wachsen, wenn der Boden zu wenig Nährstoffe enthält.

Die Baumarten des Walds

Wälder werden nach Baumarten klassifiziert, darunter:

  • Laubwald
  • Nadelwald
  • Mischwald

Laubwald:

Laubwälder bestehen hauptsächlich aus Laubbäumen, meist Buche, Eiche oder Ahorn. Im Herbst werfen Laubbäume ihre Blätter für den folgenden Winter ab, bevor sie im Frühjahr wieder blühen. Da die Bäume im Winter kahl sind, gelangt mehr Licht in den Wald, was das Pflanzenwachstum im zeitigen Frühjahr fördert.

Nadelwald

Nadelwälder kommen an kalten Orten mit wenig Niederschlag vor. Daher sind die in diesen Wäldern vorherrschenden Nadelbaumarten (z. B. Fichte, Kiefer) an diese klimatischen Bedingungen angepasst.

Mischwald

Mischwälder enthalten sowohl Nadel- als auch Laubbäume, in denen Arten wie Buche, Fichte und Tanne verbreitet sind. Aufgrund dieser größeren Vielfalt ist er weniger anfällig für den Klimawandel wie Dürre, Stürme oder extremere Umgebungen wie Schädlinge als reine Laub- und Nadelwälder.

Lebendig und voller Vielfalt

Waldökosysteme können in fünf verschiedene Stockwerke oder Schichten unterteilt werden. Sie werden durch die maximale Wuchshöhe der im Wald lebenden Pflanzen verursacht.

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Stockwerke des Waldes

Stellen Sie sich dieses System wie ein Haus mit verschiedenen Stockwerken vor:

  • Wurzelschicht
  • Moosschicht
  • Krautschicht
  • Strauchschicht
  • Baumschicht

Wurzelschicht

Wälder haben unter der Erde eine erste Schicht, wie eine Art Keller: die Wurzelschicht. Darunter sind nur Wurzeln und Knollen von im Wald lebenden Pflanzen. Normalerweise ist die Wurzelschicht etwa fünf Meter tief, aber manchmal kann sie die Tiefe von 25 Metern überschreiten. Obwohl Baumwurzeln nur unterirdisch zu finden sind, leben hier auch einige Tiere wie Maulwürfe und Regenwürmer.

Moosschicht

Moosschichten bilden den Waldboden. Es wachsen nur Pflanzen, die kein wirkliches Höhenwachstum haben und nur den Boden bedecken. Dazu gehören zum Beispiel Moose, Flechten und Pilze. Die Moosschicht ist nur zehn Zentimeter hoch. Andererseits gibt es viele Insekten wie Ameisen, Käfer und Spinnen sowie andere kleine Landtiere wie Schlangen.

Krautschicht

Die Krautschicht kann man sich als die erste Schicht des Waldes vorstellen. Hier wachsen Frühpflanzen (die wachsen, bevor die Bäume im Frühjahr den Boden wieder mit Blättern bedecken) sowie Halbschatten- und Schattenpflanzen. Die Höhe der Kräuterschicht beträgt null bis einen Meter. Hier leben Tiere wie Füchse, Hasen, Rehe und Wildschweine.

Strauchschicht

Die Strauchschicht enthält Sträucher und Büsche sowie junge wachsende Bäume. Diese Schicht kann als zweite Schicht des Waldes betrachtet werden. Ein bis drei Meter hohe Strauchschichten bieten Lebensraum für Tiere wie Drosseln, Stare, Rehe und Schmetterlinge. Außerdem werden häufig Nester für Brutvögel gebaut.

Baumschicht

Die Baumschichten bilden letztendlich das Kronendach des Waldes. Je nach Waldart besteht die Schicht aus Nadel- oder Laubbäumen oder beiden Baumarten gebildet. Der Kronenschluss befindet sich ganz oben. Durch sie ist nur sehr wenig Licht zu sehen. Die Bäume sind zwischen 4 und 30 Meter hoch und beherbergen Tiere wie Eichhörnchen, Eulen, Spechte und Fledermäuse.

Ökosystem Wald – Waldböden

Es gibt Leben im Waldgebiet, da unzählige Insekten, Bakterien, Pilze und andere Organismen in allen Teilen des Planeten leben. Dadurch können Pflanzen nach dem Tod Nährstoffe zurückgewinnen. Zusätzlich zersetzen diese Organismen Pflanzenblätter, Nadeln und Äste. Dadurch entsteht ein besonders nährstoffreicher Boden; auch Humus genannt. Es ist sehr reich an Stickstoff und hat eine hohe mikrobielle Population, was es zu einer hervorragenden Voraussetzung für das Pflanzenwachstum macht.

Der Biomassekreislauf im Wald

Jedes Ökosystem braucht einen Stoffkreislauf, um zu überleben. Denn Biomasse kann nicht einfach verschwinden, sonst bricht das Ökosystem bald zusammen. Die Fähigkeit des Waldes zur Selbstregulierung macht ihn als Ökosystem besonders stabil. Der Biomassekreislauf lässt sich anhand von Nahrungsketten leicht nachvollziehen.

Nahrungsketten im Ökosystem Wald

Der Biomassekreislauf beginnt mit Grünpflanzen. Sie produzieren Energie in Form von Zucker durch Photosynthese. Dafür brauchen sie Sonnenlicht, Kohlendioxid und Wasser. Ein Teil der Energie wird von der Anlage selbst verbraucht, ein anderer Teil gespeichert. In einer Nahrungskette spricht man auch von Produzenten (Pflanzen), Konsumenten (Pflanzen- und Fleischfresser) und Destruenten (Bakterien/Pilze).

Pflanzenfresser (einschließlich Pflanzenfresser) fressen Pflanzen, um gespeicherte Energie aufzunehmen. Es wird auch teilweise verbraucht und teilweise gespeichert. Pflanzenfresser werden wiederum von Fleischfressern (Karnivoren) gejagt und gefressen. Außerdem wird ein Teil der aufgenommenen Energie sofort für Lebensprozesse verwendet, während der Rest gespeichert wird.

Am Ende der Nahrungskette stehen Zersetzer wie Bakterien und Pilze, die Abfälle und tote Organismen verarbeiten. Die von den Tieren aufgenommene Energie wird so wieder freigesetzt, um schließlich über den Boden zu den Pflanzen zurückzukehren und so den Kreislauf zu schließen.

Pflanzen und Tiere im Ökosystem Wald

Wälder sind ein vielfältiger Lebensraum für unzählige Arten. Hier sind einige Beispiele für Tiere, Pflanzen und Pilze, die in Wäldern leben:

Tiere:

  • Insekten wie Ameisen, Bienen, Wespen, Schmetterlinge – Milben oder Wespen
  • Spinnen
  • Kleintiere wie Maulwürfe, Mäuse oder Eichhörnchen
  • Igel
  • Großtiere wie Elche, Wölfe oder Bären
  • Vögel wie Eulen, Krähen oder Spechte

Pflanzen:

  • Je nach Waldart Bäume wie Eiche, Fichte, Kastanie, Ahorn, Buche, Kiefer oder Fichte
  • Kräuter wie Hagebutten oder Brennnesseln
  • Andere Pflanzen wie Efeu oder Hainbuche

Pilze:

  • Fliegenpilz
  • Steinpilze
  • Trüffel
  • Champignons
  • grüner Knollenblätterpilz

Konkurrenzverhalten unter Bäumen

Licht spielt bei Pflanzen eine wichtige Rolle, da sie ohne Sonnenlicht keine Photosynthese betreiben können. Durch das geschlossene Blätterdach ist das Licht im Wald relativ gering und die Pflanzen unter dem Baum müssen sich entsprechend anpassen. Sonnenbeschienene Arten wie Eiche, Kiefer oder Birke sind sehr Licht anspruchsvoll, während schattenspendende Bäume wie Buche, Tanne oder Linde bei schwachem Licht länger überleben können. Daher sind Lichtbäume gegenüber Schattenbaumarten auf Dauer unterlegen.

Sauerstoffproduzent und Kohlenstoffdioxidspeicher

Durch die Fülle an Bäumen und Pflanzen wird besonders viel Kohlendioxid in Sauerstoff umgewandelt, der für Mensch und Tier lebensnotwendig ist. Außerdem reichert sich Kohlendioxid an, das zur Erderwärmung beiträgt. Daher beeinflussen Waldökosysteme auch das globale Klima.

Wasserspeicher

Vor allem Laubwälder reichern viel Wasser im Waldboden an. Dies geschieht aus zwei Gründen: Erstens kann das Wasser aufgrund des Lichtmangels nur schwer verdunsten. Zweitens kann Regenwasser nicht einfach ablaufen, sondern sickert wie ein Schwamm in den Boden ein. Gespeichertes Wasser spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Verfügbarkeit von Trinkwasser und Bewässerung.

Rückzugsort in abgelegene Wälder

Wälder sind wichtige Rückzugsorte für Mensch und Tier. Tiere können sich bei Gefahr jederzeit in einen abgelegenen Wald zurückziehen. Die Forschung zeigt, dass Wälder die körperliche und geistige Gesundheit der Menschen verbessern können. Wälder bieten nicht nur Lebensraum für Dutzende von Arten, sondern schützen sie auch, z. B. Bodenerosion oder Lawinen verhindern. Davon profitieren auch wir Menschen.

Ökonomischer Nutzen

Menschen nutzen Wälder, um Holz für Rohstoffe und Energie zu gewinnen. Die Rodung (Entwaldung) wirkt sich negativ auf die Atmosphäre und damit auf die globale Erwärmung aus, da Kohlendioxid in überlebenswichtigen Sauerstoff. Die Waldfläche der Erde sorgt dafür, dass etwa ein Drittel der jährlichen CO₂-Emissionen in Sauerstoff umgewandelt wird und wirkt sich somit positiv auf den Klimaschutz aus.